#17 – Stress?

Ins neue Jahr starten wir mit dem Thema „Stress“. Wir greifen damit wieder Anregungen unserer Zuhörer auf. Danke!

Wie viel Stress erleben wir bei unserer Arbeit? Wie erkennen wir ihn? Was ist schlecht daran? Wie gehen wir damit um? Helfen Erfahrung und Vorbereitung? Wie belastend empfinden wir unsere Berufe?

Wie gefällt Euch unser Podcast? Wir freuen uns wie immer über Feedback, (positive) Bewertungen, Anregungen und Themenvorschläge über Eure Podcast-App und unter podcast@radar-contact.de – auch gerne, wenn Ihr noch mehr zu diesem Thema hören wollt.

Anmerkungen / Quellen / weitere Informationen

Eisenhower-Prinzip bzw. -Matrix.

Flug BD092 mit einem defekten und einem fälschlicherweise abgeschalteten Triebwerk, was zum Absturz der Maschine führte.

Flug LX188 mit engine overheat bei PilotsEYE.tv.

Flug QF32 mit einem uncontained engine failure.

Der legendäre Hudson-River-Flug US1549 mit Kapitän „Sully“ Sullenberger und einem complete loss of thrust on both engines.

Eine Antwort auf „#17 – Stress?“

Hallo ihr beiden.
es ist beruhigend, dass der Stress als potentielle Gefahr so hoch eingestuft wird. Das schützt das Leben der Menschen im Flugzeug. Bei Stress in anderen Berufen ist die Folge von nicht beherrschtem Stress finazieller Verlust von Produktion oder Beschädigung von Produktionseinrichtngen oder auch der Verlust eines großen Auftrages bei Versagen auf Grund von Stress bei der Auftragsverhandlung.
Aber zum Thema:
Auch die Passagiere unterliegen dem Stress beim Fliegen. Dazu drei Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung als Vielflieger mit Senatorstatus bei LH.
Alle Geräusche, vom Lösen der Parkbremse über Hochfahren der Triebwerke bis zum letzten Schlag wenn die Räder den Boden velassen, sind abgespeichert im Bewußtsein und Unterbewustsein. Jegliche Abweichung gibt einen Denkanstoss „was ist los ?“.
1. Eoisode:
Gegen 24.00Uhr Anflug auf STGT mit Boeing 737, Böen, Scheegestöber, Turbulenzen – 15 sek vor dem Aufsetzen sieht mn die Autobahn – und plötzlich sieht man sie nicht mehr – dann Hochfahren der Triebwerke, die Hydraulikpumpen in den Flächen kreischen und dann kommt die Stimme aus dem Cockpit „schwierig zu landen, aber wir VERSUCHEN das noch einmal.
Auch der zweite Versuch scheiterte und wieder die Stimme aus dem Cockpit “ wir VERSUCHEN das noch einmal, wenn es nicht klappt, weichen wir nach Frankfurt aus.
Der dritte Versuch hat geklappt um 23.59 – 24 Uhr wäre Frankfurt gewesen.
Das ist Stress pur, ich denke vorne im Cockpit und hinten in der Kabine.
Zweite Episode:
Flug von Sheremetjewo nach Zürich, morgens 06.00 Uhr bei minus 20 Grad mit DC9 mIt Swissair. Alles normal bis wir in der Luft waren, aber dann hörten die Luftgeräusche vom Bugfahrweg nicht auf. Die sind weg sobald die Räder drinnen sind und die Klappen mit einem Rumpsen sich verschließen. Wir sind nach 30 min und dauerndem Klappern wieder in Mosksu gelandet. Das Fahrwek konnte nicht eingefahren werden. Man fühlt sich dann am Boden wieder besser. Kurz: Ein neues Hydraulikventil wurde von Zürich eingeflogen und wir sind dann um 18.00 Uhr nach Zürich gestartet.
3. Episode (hat sich öfters wiederholt und war jedesmal Stress)
Innersowjetisch mit der Tupolev 134 (Kopie der DC9) sitzen in einigen Dreierreihen vier Menschen und im Gang gibt’s Stehplätze. In Russland sind die Steigraten so gering, dass man meint die Triebwerke schaffen das nicht.
Totaler Stress bis zur Landung.
Gut, dass das Thema heute richtig beurteilt wird.
Ich freue mich auf die nächste Folge
Werner Holderer

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